Directed by: John Patterson
Written by: Bruce Eric Kaplan
Dts.: Der Fuß
Thomas Alfredo Romano
May 16th, 1944 - January 21st, 2001
Jede Serie, die ich mir danach versuchte anzuschauen, war geprügelt von dem einen, von Alan Ball im Audiokommentar zur
erste Folge offenbarten Wort: Es war leider nicht
C.I.N.E.M.A.T.I.C. Und dieses Cinematic, das wesentliche Kriterium warum Six Feet Under eben so eine Sonderstellung hat, erhellt sich eben mit jeder Folge mehr. Das Kinematische ist bei Six Feet Under wie jeder andere Narrativ einem Diktat der Langsamkeit, der präzis gefühlten Spannung, die keinen vorschnellen Erlöser braucht, unterworfen. So haben wir bei der dritten Folge eigentlich nur einen gefühlten Hopser nach vorne gemacht, aber in diesem Hopser war es dann doch ein Äquivalent einer Mondlandung. Wir lernen, wie Claire als Toe-Slut erniedrigt wird und knapperdings Gabe die Retourkutsche serviert, in dem sie dem sehr unappetitlich zerstückelten Thomas Alfredo Romano einen Fuß klaut und ihn in Gabes Schließfach stellt. Wir lernen, wie Nate Gilardi den »Greedy Little Nazi Fuck!« gibt, und mit absoluter Inbrunst jede Silbe dahinter fühlt. Wir lernen, wie Ruth aus ihrer anfänglichen Fragilität eine Instabilität, und daraus wieder eine gekonnte Unabhängigkeitsposition macht, indem sie bei Pferderennenwetten Unsummen verliert, aber den Kindern letztendlich keine Rechenschaft schuldig bleibt. Wir lernen, wie David bei den Nachforschungen zum verschwundenen Fuß den besten Bad Cop der TV-Geschichte abgibt. Wir lernen, dass Brenda tatsächlich more spooky ist, als wir es schon vermutet haben. Das Telefonat im Haus gegenüber dem der Fishers, nachdem Kroehner Nate erzählt hat, dort ein Billig-Krematorium aufmachen zu wollen, um die Fishers endgültig zu verdrängen, und nachdem Nate und Brenda dort fleißig an ihrer sexuellen Beziehung gearbeitet haben, eröffnet uns langsam, sehr vorsichtig und im Endeffekt auch irgendwie harmonisch, dass es die Person »Billy« gibt, von der wir noch einiges hören werden, auch wenn es uns (als Nate-Mitfieberer) in diesen einem Moment sehr ungut aufstößt. Und dieses gewissen Etwas, das einem sanft klarmacht, dass da noch was Großes folgen wird, das ist eben eine der biggest ideas hinter dieser Serie. Eine der größten Stärken, die gerade in dieser dritten Folge wunderbar umgesetzt wird. Schlussendlich, brennt das Haus gegenüber (whodunnit?) und Claire erfährt von Keith, warum David ein toller Mensch ist (Weil er witzig ist! Ha!). Im Endeffekt ist es so wie immer, bei großem Kino: Erzählt wurde kaum was, aber soviel, dass es dein Leben verändert hat. Cinematic. Mit Vier Rufzeichen dran.